Ausgedruckt von https://heidelberg.city-map.de/city/db/161803060900/sammlung-prinzhorn

Sammlung Prinzhorn

Bildurheber: Stadt Heidelberg

Auf der Suche nach authentischer Kunst entdeckte die 'Moderne' zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts neben der 'primitiven Kunst' und der Kinderzeichnung auch die 'Kunst der Geisteskranken'. Zur gleichen Zeit begann unter Psychiatern eine rege Sammelt�tigkeit bildnerischer Werke von Patienten, wobei zumeist die Hoffnung auf diagnostische Verwertbarkeit im Vordergrund stand.

1919 kam der Arzt und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn als Assistent an die Psychiatrische Klinik Heidelberg. Sein Interesse an Werken von Psychiatriepatienten l�sst sich wie seine Analysemethoden auf psychologisch orientierte Str�mungen in der Kunstwissenschaft und Philosophie zur�ckverfolgen. 1922 entstand Prinzhorns �Bildnerei der Geisteskranken. Ein Beitrag zur Psychologie und Psychopathologie der Gestaltung� (1922), welches dieses Gebiet erstmals einer gr��eren �ffentlichkeit zug�nglich machte.

Bildurheber: Wilhelm M�ller/Sammlung Prinzhorn

Wilhelm M�ller

Achtundvierzigmal zeichnete Wilhelm M�ller den Blick aus seinem Anstaltszimmerfenster auf den Domj�ch-See. Immer wieder beschreibt er dabei Atmosph�re, Luft, Farben und Klima. Der Eint�nigkeit und Zeitlosigkeit des Anstaltslebens setzt er die permanente Ver�nderung der Au�enwelt entgegen. Malmittel und -gestus passt er dabei seinen unterschiedlichen Empfindungen an. So k�nnen seine Landschaftsdarstellungen als visuelles Tagesbuch verstanden werden. Man steht mit ihm am Fenster und blickt hinaus auf die Seelandschaft, in die Unendlichkeit des Verweilens. Das Leben findet drau�en statt.

Der damalige "Aufenthaltsort" von Wilhelm M�ller exisitiert heute noch. Die Landesirrenanstalt an der D�mj�ch in Neustrelitz wird vom Verein zur Erhaltung der Domj�ch verwaltet und gepflegt.Mehr Informationen erhalten Sie auf:
www.domj�chsee.eu

Bildurheber: Barbara Suckf�ll/Sammlung Prinzhorn

Barbara Suckf�ll wird diktiert von Stimmen, Telefonstimmen, die ihr Befehle erteilen zu schreien, zu fluchen, zu laufen und eben auch zu schreiben und zu zeichnen. Sie skizziert ihr Essgeschirr, konturiert ihren Tisch aufs Blatt und f�llt dann mit Akribie die verbleibende Fl�che mit Worten. Diese Sprachbl�tter beeindrucken durch ihre �sthetische Spannung, die aus der Verschmelzung von Text und zeichnerischen Mitteln erw�chst. Gleich einem Ger�st fungieren die schlichten Dinge des h�uslichen Lebens und dieser ber�hrbare Alltag wird durchflutet von Worten, die nicht zu d�mmen sind.

Karten & Stadtpläne
In der Region suchen